Skitour auf dem Glaubenberg

Mein Papa liebt es mit seinen Tourenskis unterwegs zu sein. Nach seiner Skitour erzählt er mir jeweils von seinem Ausflug in die verschneiten Berge. So habe ich mich entschlossen, ihn bei seiner nächsten Tour zu begleiten und mir dieses Erlebnis nicht entgehen zu lassen.

Heute entscheiden wir uns für eine Skitour im Gebiet Glaubenberg (Kanton Obwalden und Luzern). Er kennt sich hier sehr gut aus und es gibt zahlreiche Möglichkeiten für jedes Level. So auch für mich als Anfängerin. Mein Vater rät mir, mich schichtweise anzuziehen (Zwiebelprinzip). Der Lawinenrucksack mit LVS (Lawinenverschüttetensuchgerät), Sonde, Schaufel, Notfallapotheke und Proviant ist gepackt. Bevor wir das Haus verlassen, prüfen wir nochmals das Lawinenbulletin und die Prognosen. Das Wetter wird prachtvoll und die Schneeverhältnisse sind optimal.

Von Luzern aus erreichen wir den Glaubenberg in 40 Minuten. Direkt vom Parkplatz aus, beim Berghotel Langis, beginnt unsere Skitour. Es erwartet mich eine Tour mit ca. zwei Stunden Aufstieg und 500 Höhenmeter. Ich freue mich sehr darauf, denn ich liebe es neue Sachen auszuprobieren. Noch kurz ein paar Infos zur «Geh-Technik» und zur Ausrüstung und Los geht’s. Die ersten 300 Meter folgen wir der Passstrasse bis wir die Waldlichtung erreichen. Hier biegen wir links ab und wir befinden uns mitten in einer traumhaft schönen Winterlandschaft. Alles ist weiss und der Schnee glitzert durch die Sonnenstrahlen. Ich fühle mich wie in einem Märchen. Und nun wird mir auch bewusst, woher mein Papa seine Leidenschaft für das «Skitürelen» hat. Man sieht die Natur in ihrem ursprünglichen Zustand.

Unser Aufstieg geht weiter in Richtung Rickhubel. Währenddessen beobachte ich am Waldrand Rehe und entdecke weitere Tierspuren im Schnee. Die Tour führt uns an einem Hang rechts vom Gipfel vorbei. Von hier aus kann ich das Gipfelkreuz schon sehen. Während der Tour erzählt mir mein Papa von seinen weiteren Skitouren-Erlebnissen. Und ab und zu begegnen uns weitere Skitourenfahrer und Schneeschuhläufer.

Nun wird der Anstieg steiler und ich komme mehr und mehr ins Schwitzen. Das Hauptziel, das Gipfelkreuz, ist nicht mehr weit weg. Es sind nur noch 50 Meter bis zum Gipfel. Oben angekommen bin ich mit Stolz, Erleichterung, Freude und Glück erfüllt. Und der Hunger macht sich auch bemerkbar. So geniessen wir unser wohlverdientes Mittagessen (alles selbst gemacht und selbst hochgetragen) an der wärmenden Sonne und bei traumhaft schönem Bergpanorama.

Nebenbei erklärt mir mein Papa die umliegenden Berggipfel. Von hier oben sieht man das Berner Oberland mit dem alpinen Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau. 

Nach unserer energiereichen Verpflegung bereiten wir uns auf die Talfahrt vor. Die Abfahrt im Pulverschnee – es hat letzte Nacht 20 Zentimeter Neuschnee gegeben - und durch die verschneite Landschaft ist ein Traum.

Im unteren Drittel angekommen machen wir beim "Passhöchi Beizli" einen Zwischenhalt und wärmen uns mit einem heissen Getränk auf. Wir reflektieren noch einmal den wunderschönen Skitag bevor wir das letzte Stück bis zum Ausgangsort (Parkplatz) in Angriff nehmen. Unsere 7.5 Kilometer lange Skitour ist nun beendet. Wir beide sind einfach glücklich und dankbar über diesen unvergesslich schönen Wintertag. Ein Erlebnis, welches ich allen empfehlen kann.

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